Endlich Sonntag! Endlich Zeit, mal so richtig abzuhängen. Ich hatte mich mit Elaine in der Saftbar verabredet. Wir spielten stundenlang Tischfußball und ich ging als Sieger hervor.
Später lud ich Elaine zu mir nach Hause ein. Sie war mir schon den ganzen Tag so niedergeschlagen vorgekommen, und ich wollte sie mit meiner geerbten Tapete ein wenig aufheitern.

Diesen Argumenten konnte und wollte sie sich nicht mehr verschließen. Sie willigte ein, bei mir einzuziehen.
Elaine hatte neuen Lebensmut gewonnen und fuhr zum Wellnesscenter Sonnenblume, um sich für ihr neues Leben mal so richtig aufrüschen zu lassen.

Neu gekleidet und frisiert stellte sie sich im Imbiß Leckerschmecker vor und erhielt eine Anstellung als Küchenmädchen. Ab jetzt wollte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

Und dank ihrer guten Fähigkeiten wurde sie auch schon gleich am Montag befördert! Jetzt war sie Gewürzsammlerin.

"Okay.", dachte sie, "Wenn ich schon Gewürzsammlerin bin, kann ich auch gleich Salate sammeln." Und sie erleichterte den Gemeindegarten - frecherweise mitten am Tag - um ein paar sehr schöne Exemplare Kopfsalat.

Manche haben einfach mehr Glück als andere: Schon Dienstag wurde Elaine wieder befördert! Sie war jetzt Gemüseschnitzerin. Jetzt konnte sie endlich ihr Talent, große Möhren zu wunderschönen Skulpturen zu machen, beruflich ausleben.

Am Abend ging ich mit Elaine zur Feier des Tages - Elaine war ja schon wieder befördert worden - ins Bistro. Aber das Essen verlief für mich weit weniger erfreulich als erwartet: Elaine erzählte mir nämlich, daß unter ihren Kollegen Gerüchte über die "Bettgeschichten" von Hunter kursierten. Er habe eine Beziehung mit einer gewissen Shirley, hieß es. Und man habe ihn vor dem Bunker, in dem er wohnt, mit einer blonden Frau gesehen. Ob das diese Shirley war, wußte Elaine nicht.

Na prima! Das mußte ich erstmal verdauen. Was sollte ich als nächstes tun?

Mittwoch nach der Arbeit rief ich Hunter an, um ihn zum Essen einzuladen. Vielleicht konnte ich so rausbekommen, was da eigentlich los war. Ich versprach ihm Steaks mit Brokkoli und Kroketten. Aber nein, er lehnte ab. Er habe noch so viel zu erledigen.....

.....und nein, zum Joggen habe er auch keine Zeit.

Zu allem Überfluß erzählte mir Elaine, daß ein Kollege ihr ein Foto gezeigt hatte, auf dem Hunter mit der blonden Frau in seinem Auto zu sehen war. Von diesem Kollegen hatte sie auch die Information, daß Hunter Mitglied im Riverview Schwimmverein ist. Hunter wäre sehr oft im Schwimmbad anzutreffen.

Um meine Wut abzutrainieren, fuhr ich nochmal in die Sporthalle. Und nach drei Sätzen mit je 12 Wiederholungen auf der Muskelquälmaschine wußte ich, was zu tun war.

Donnerstag Morgen. Ein Tag frei! Ich zog meine Sportsachen an und joggte zum Schwimmbad, um mich auch im Schwimmverein anzumelden. Naja, eigentlich, um Hunter zu treffen. Ganz zufällig natürlich!

Und - ganz zufällig - traf ich ihn auch vor dem Schwimmbad. Ohne große Vorrede fragte ich ihn, warum er mir gestern einen Korb gegeben habe. Er tat ganz unschuldig und sagte, er habe sich ein Laufband bestellt und er mußte auf den groooooßen Lieferwagen warten, der es bringen sollte. Irgendwie mochte ich das nicht so recht glauben.

Als Hunter gegangen war betrat ich das Schwimmbad. Ich sprach eine Frau an und fragte, wo man sich für den Schwimmverein anmelden könne. Im weiteren Gespräch stellte sich heraus, daß das eben die Shirley war, die mit Hunter verbandelt sein sollte.

Jetzt tat ich ganz unschuldig. Wir unterhielten uns ein wenig und sie erzählte mir, daß sie Ärztin werden wolle. Zur Zeit sei sie als Bettpfannen-Leererin im Louisenhospital angestellt. Ich fragte sie noch nach einem guten Kopfschmerzmittel und verabschiedete mich dann, um zur Anmeldung zu gehen.

Ich zog ein paar Bahnen im Schwimmbad und radelte dann zum Lesesaal, um dort am Computer ein wenig Schreiben zu üben. Ich hatte ja immer noch mein kleines Ziel: mein eigenes Kochbuch! Aber vielleicht sollte ich lieber erstmal Kochen üben?
Statt mich über Schriftstellerisches zu informieren googelte ich Hunter. Und fand heraus, daß er auf einer dieser Single-trifft-Single-Seiten angemeldet war. "Wir verlieben Riverview"! Oh, mein Gott! Allerdings war er schon seit Wochen hier nicht online gewesen. Ob er diese Shirley wohl hier kennengelernt hatte?

Jetzt hielt ich es nicht mehr aus. Ich fuhr schnell nach Hause und zog - mal wieder - meine Sportsachen an. Jogging war jetzt angesagt. Und - mal wieder ganz zufällig - führte mein Weg mich zu dem alten Bunker.

Und da kam auch schon Hunter aus dem Haus. "Oh, hier wohnst du also?", sagte ich. "Hätte ich das gewußt, hätte ich Blumen mitgebracht."

Er lud mich nach drinnen ein. Ein weiteres Rätsel um Hunter: dieser Bunker! Der Mann wurde immer geheimnisvoller. Und immer interessanter für mich.

Er sagte, er sei am verhungern und würde jetzt erstmal was zu essen für uns machen. Die Küche war unordentlich: überall benutzte Teller. Und hier sollte noch eine Frau wohnen? Das konnte ich gar nicht glauben. Hier fehlte ganz offensichtlich eine weibliche Hand.

Nach dem Essen beschloss ich, erstmal ein wenig aufzuräumen. Aber Hunter sagte, ich müsse jetzt gehen. Er habe noch einen Termin.
Als ich um die Hausecke bog sah ich mich plötzlich einer blonden Frau gegenüber. Das war auf jeden Fall nicht Shirley!
"Guten Tag.", sagte sie. "Darf ich mich vorstellen: ich bin Meadow Carpenter-Rhodes." Ich stellte mich ebenfalls vor und wir plauderten über das Wetter. Dann schüttelte sie mir die Hand, sagte, sie müsse jetzt und verschwand im Bunker.

Ich machte ein ziemlich dummes Gesicht und dann war auch Hunter wieder da. "Ach, du bist ja noch hier.", sagte er. Ja, das hatte er wohl nicht erwartet. "Wer ist diese blonde Frau?", fragte ich ihn rundheraus. "Oh, du hast Meadow schon kennengelernt? Meadow ist eine gute Freundin aus der Schulzeit. Sie hatte ein wenig Ärger mit ihrem Mann und wohnt jetzt für einige Zeit bei mir."

Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen: "Und was ist mit Shirley?"
"Shirley habe ich im Internet kennengelernt. Gleich nach unserem ersten Date hatte sie beschlossen, daß wir jetzt zusammen wären. Manchmal ist es ganz nett mit ihr. Ich habe allerdings in letzter Zeit gemerkt, daß ich mit ihrer humorlosen Art so gar nicht zurechtkomme.", sagte er.
Ich sagte ihm, ich habe schon bemerkt, daß ihn irgendetwas belastet. Und wenn er solche Probleme mit ihr habe, solle er sich doch einfach von ihr trennen. Er habe so was doch gar nicht nötig. Er könne doch andere Frauen haben und so weiter und so fort. Natürlich sagte ich das alles nicht ohne Hintergedanken!
Und dann sagte er:

Er bedankte sich für meine Entscheidungshilfe mit einer innigen Umarmung. Mir wurden die Knie weich!

Sehr zufrieden mit mir ging ich nach Hause.

Freitag mußte ich ja nochmal zur Arbeit. Hinterher war ich ziemlich müde. Ich mußte mich in den eigenen Hintern treten, um zum Training zu fahren.

Aber es war eine gute Entscheidung. Hunter war auch dort. Wir plauderten ein bißchen und er umarmte mich schon wieder.
"Komm, ich lade dich zum Essen ein.", sagte er. Jetzt gab ich ihm einen Korb: "Sorry. Ich bin einfach zu müde."
Ganz so einfach wollte ich es ihm ja auch wieder nicht machen.

Mal wieder Wochenende! Samstag Morgen joggte ich zur Sporthalle. Und traf dort mal wieder Hunter. Meadow war auch da. Ich flirtete ein bißchen mit Hunter, machte ihm Komplimente wegen seiner Sportlichkeit. Und witzelte, ob er sich nicht für die Amateur-Olympiade im Lama-Gedächtnisstadion anmelden wolle.

Als ich sah, daß Meadow neben ihm rumtrainierte und das im Bikini (!), dachte ich: "Gute Bibi, jetzt mußt du einen Zahn zulegen."
Ich bat Hunter, an diesem Wochenende mit mir zum "Park der einsamen Weide" rauszufahren und mir das Angeln beizubringen.

Er versprach, mich anzurufen. Ich duschte, radelte zum Lesesaal und loggte mich auf der Seite "Schriftstellern-leicht-gemacht.rv" ein. Ich hatte mich grade durch die ersten Seiten gelesen, da klingelte mein Handy. Wie peinlich! In der Bibliothek! Gott sei dank war außer mir keiner im Computerraum.

Es war Hunter! "Ich hab Riesenhunger! Magst du nicht ins Bistro kommen? Ich lade dich ein.", sagte er. Und natürlich wollte ich!

Es war wunderschönes Wetter. Wir nahmen unsere Teller und gingen auf die Terasse.
Beim Essen erzählte er mir von seinem Gespräch mit Shirley. Es war wohl nicht so schön abgelaufen. Sie habe schrecklich geweint und gesagt, sie wäre nur so anhänglich gewesen, weil sie schon beim ersten Date mit ihm die Hochzeitsglocken gehört habe! Und sie habe sich doch solche Hoffnungen gemacht, mit ihm den Rest ihres Lebens zu verbringen!
"Das hat mich ganz schön erschreckt.", sagte er, "Ich war ziemlich froh, den Absprung geschafft zu haben."

Er bedankte sich für meine Entscheidungshilfe mit einer innigen Umarmung. Mir wurden die Knie weich!

Sehr zufrieden mit mir ging ich nach Hause.

Freitag mußte ich ja nochmal zur Arbeit. Hinterher war ich ziemlich müde. Ich mußte mich in den eigenen Hintern treten, um zum Training zu fahren.

Aber es war eine gute Entscheidung. Hunter war auch dort. Wir plauderten ein bißchen und er umarmte mich schon wieder.
"Komm, ich lade dich zum Essen ein.", sagte er. Jetzt gab ich ihm einen Korb: "Sorry. Ich bin einfach zu müde."
Ganz so einfach wollte ich es ihm ja auch wieder nicht machen.

Mal wieder Wochenende! Samstag Morgen joggte ich zur Sporthalle. Und traf dort mal wieder Hunter. Meadow war auch da. Ich flirtete ein bißchen mit Hunter, machte ihm Komplimente wegen seiner Sportlichkeit. Und witzelte, ob er sich nicht für die Amateur-Olympiade im Lama-Gedächtnisstadion anmelden wolle.

Als ich sah, daß Meadow neben ihm rumtrainierte und das im Bikini (!), dachte ich: "Gute Bibi, jetzt mußt du einen Zahn zulegen."
Ich bat Hunter, an diesem Wochenende mit mir zum "Park der einsamen Weide" rauszufahren und mir das Angeln beizubringen.

Er versprach, mich anzurufen. Ich duschte, radelte zum Lesesaal und loggte mich auf der Seite "Schriftstellern-leicht-gemacht.rv" ein. Ich hatte mich grade durch die ersten Seiten gelesen, da klingelte mein Handy. Wie peinlich! In der Bibliothek! Gott sei dank war außer mir keiner im Computerraum.

Es war Hunter! "Ich hab Riesenhunger! Magst du nicht ins Bistro kommen? Ich lade dich ein.", sagte er. Und natürlich wollte ich!

Es war wunderschönes Wetter. Wir nahmen unsere Teller und gingen auf die Terasse.
Beim Essen erzählte er mir von seinem Gespräch mit Shirley. Es war wohl nicht so schön abgelaufen. Sie habe schrecklich geweint und gesagt, sie wäre nur so anhänglich gewesen, weil sie schon beim ersten Date mit ihm die Hochzeitsglocken gehört habe! Und sie habe sich doch solche Hoffnungen gemacht, mit ihm den Rest ihres Lebens zu verbringen!
"Das hat mich ganz schön erschreckt.", sagte er, "Ich war ziemlich froh, den Absprung geschafft zu haben."
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